Flexitarismus als Nachhaltigkeitskonzept: Warum es sich für dich lohnt, Flexitarier zu werden

flexitastisch nachhaltiges ernährungskonzept

In diesem Artikel zeige ich dir, welche Gründe für eine flexitarische Ernährung sprechen und warum der Flexitarismus als Nachhaltigkeitskonzept taugt und gleichzeitig auch einen Weg für einen gesunden und nachhaltigen Ernährungsstil aufzeigt.

Was ist ein Flexitarier?

Auf der „About-Seite“ habe ich schon einmal kurz aufgeführt, worum es sich bei Flexitarier:innen handelt, ich möchte dir aber an dieser Stelle noch einmal eine ausführlichere Definition geben.

Bei Flexitarier:innen handelt es sich um “Teilzeitvegetarier:innen”, die sich vorwiegend an der vegetarischen Ernährungsweise orientieren, hin und wieder aber Fleisch oder Fisch verzehren. Dabei wird jedoch genau auf die nachhaltige Herkunft (regional & saisonal) und auf die qualitativ hochwertige sowie artgerechte Verarbeitung des Fleisches bzw. Fisches geachtet. Flexitarier:innen lehnen die Massentierhaltung ab! Sie wollen die Umwelt schützen, Risiken für den Klimawandel senken und auf ihre eigene Gesundheit achten, ohne dass sie gänzlich auf Fleisch verzichten müssen. Laut dem VEBU (Vegetarier Bund Deutschland) verzichten Flexitarier:innen mindestens drei Mal pro Woche auf Fleisch. Pi mal Daumen könnt ihr euch an folgender Zahl orientieren: Nicht mehr als 400 bis 600 g Fleisch pro Woche!

Ich selber bin vielmehr der Meinung, 4-5 Tage pro Woche auf Fleisch zu verzichten und dass es somit ausreicht, an maximal 2-3 Tagen in der Woche Fleisch zu essen. Es sollte immer die folgende Regel gelten: Lieber nur gelegentlich Fleisch, dafür aber von bester Qualität!

Der Flexitarismus ist der beste Mittelweg, um eine nachhaltige Ernährungsweise zu etablieren. Flexitarier:innen achten also ganz besonders auf die regionale, saisonale Herkunft ihrer Lebensmittel sowie auf eine artgerechte Tierhaltung. Und das hat nicht nur positive Auswirkungen auf unsere Umwelt und Natur, sondern noch weitere positive Effekte.

Gründe für den Flexitarismus als Nachhaltigkeitskonzept in deiner Ernährung.

Welche weiteren positiven Folgen bringt der Flexitarismus nun mit sich? Dafür betrachten wir zunächst sieben Handlungsgrundsätze für eine flexitarische und somit nachhaltigere Ernährung:

  1. Bevorzugung pflanzlicher Lebensmittel
  2. Ökologisch erzeugte Lebensmittel
  3. Regionale und Saisonale Lebensmittel
  4. Bevorzugung von gering verarbeiteten Lebensmitteln
  5. Fair gehandelte Lebensmittel
  6. Ressourcenschonendes Haushalten
  7. Genussvolle und bekömmliche Speisen

Die Einhaltung dieser Grundsätze bringt unmittelbar positive Folgen für die Bereiche Umwelt, Gesellschaft, Gesundheit sowie Wirtschaft mit. Diese positiven Folgen zeige ich dir hier und helfe dir dabei herauszufinden, ob der Flexitarismus auch etwas für Dich ist!

Finde heraus, ob auch du den Flexitarier in dir wecken kannst!

8 Folgen für die Umwelt

  1. Geringerer Verbrauch tierischer Lebensmittel führt zu weniger Treibhausgasen in der Produktion
  2. Der Flächenbedarf zur Erzeugung pflanzlicher Lebensmittel ist geringer als bei tierischen und es wird deutlich weniger Wasser zur Bewässerung benötigt
  3. Weniger Rohstoffe und damit geringerer Energieverbrauch
  4. Geringere Bodenbelastung durch Nitrat und Pestizide
  5. Aufrechterhaltung der Artenvielfalt und Bodenfruchtbarkeit
  6. Tiergerechte Haltungsbedingungen und weniger Gentechnik
  7. Regionale Lebensmittelerzeugung führt zu kürzeren Transportwegen, niedrigerem Schadstoffausstoß und somit zu einer geringeren Klimabelastung
  8. Fair gehandelte Lebensmittel führen zu höheren Umweltschutzauflagen

Wusstest du, dass 91% der weltweit zur Verfügung stehenden Agrarflächen als Weideflächen und/oder zur Produktion von Futtermittel (u. a. der Soja-Anbau) genutzt werden? Der Wasserverbrauch für die Produktion tierischer Lebensmittel ist deutlich höher als für pflanzliche Lebensmittel: Etwa 44.300 Liter/Kg bei tierischen Produkten (davon 34.500 Liter/Kg alleine für die Fleischproduktion) und lediglich 18.000 Liter/Kg bei pflanzlichen Produkten.

8 Folgen für die Gesellschaft

  1. Gerechtere Verteilung der globalen Nahrungsressourcen
  2. Deutlich geringere Veredelungsverluste bei der Produktion
  3. Weniger Rodung von Regenwäldern für Viehweiden und Soja-Anbau
  4. Mehr soziale Leistungen
  5. Mehr Transparenz und Vertrauen in die Hersteller
  6. Höhere Wertschätzung gegenüber Rohprodukten
  7. Bessere Infrastruktur in Entwicklungsländern
  8. Ausschluss von schlimmen Formen der Kinderarbeit

8 Folgen für die Gesundheit

  1. Mehr Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe durch eine vorwiegend pflanzliche Kost
  2. Weniger Zusatzstoffe wie Farbstoffe und Geschmacksverstärker
  3. Weniger Pestizide und Tierarzneimittel
  4. Ausreifen der Produkte führt zu mehr gesundheitsfördernden Substanzen
  5. Saisonale Produkte führen zu einer höheren Nährstoffdichte
  6. Weniger Fertigprodukte, damit weniger Fett, Zucker oder Salz und schließlich geringeres Risiko für Volkskrankheiten wie Diabetes, Herzerkrankungen oder Krebs
  7. Regionale und saisonale Produkte verbessern das Geschmackserlebnis
  8. Vorwiegend pflanzliche Kost hat eine höhere Sättigungswirkung bei weniger Nahrungsenergie

Wusstest du, dass eine vorwiegend pflanzliche Ernährung Volkskrankheiten wie Diabetes, Herzerkrankungen oder Krebs vorbeugt? Der Flexitarismus ist somit auch als eine Art Präventionsmaßnahme anzusehen.

8 Folgen für die Wirtschaft

  1. Lebensmittel pflanzlicher Herkunft sind meist günstiger als Fleisch- oder Wurstwaren
  2. Öko-Landbau führt zu höheren Erlösen für die Hersteller
  3. Bessere Existenzsicherung durch regionale Kooperationen und Netzwerke
  4. Entstehung zusätzlicher Arbeitsplätze durch höhere Intensität im Öko-Anbau
  5. Regionalität stärkt kleine Betriebe und Bauernhöfe
  6. Erhöhte Planungssicherheiten für Erzeuger aufgrund von garantierten Abnahmemengen
  7. Allgemein günstigere Handelspreise durch geringere Lebensmittelverarbeitung
  8. Kürzere Transportwege führen zur Vermeidung von Zwischenhändlern

Was bedeuten diese Folgen nun für dich und wie kannst auch du zum Flexitarier:in werden?

Du wirst dich jetzt sicherlich fragen: Warum nicht gleich komplett auf tierische Produkte verzichten und zum Vegetarier:in oder gar Veganer:in werden? Natürlich wäre das der goldene Weg im Hinblick auf die zuvor genannten Folgen. Ich bin der Meinung, dass der Flexitarismus der richtige Mittelweg und auch der leichtere Übergang ist, den nachhaltigen Ernährungstrend innerhalb der gesamten Gesellschaft voranzutreiben. Es ist ein Erährungskonzept, das ALLE anspricht, und zwar ohne gänzlichen Verzicht.

Es würde nämlich bei weitem ausreichen, wenn jeder Einzelne seinen eigenen Fleischkonsum reduziert und den Kauf auf regional und saisonal erzeugte Lebensmittel beschränkt. Es würde ausreichen, nur ein bis zweimal pro Woche Fleisch zu essen. WEIL wir es uns dann leisten könnten, qualitativ hochwertiges Fleisch zu kaufen. WEIL wir deutlich seltener Fleisch essen. WEIL wir wir die Massentierhaltung reduzieren. WEIL wir unsere Umwelt und unser Klima schonen. WEIL wir gesünder und glücklicher sind. Und WEIL wir dennoch nie komplett auf Fleisch verzichten müssten!

Fakt ist aber auch auch: Ohne Verzicht geht es wiederum nicht. Wir würden unseren Planeten langfristig zerstören. Daher solltest du damit beginnen, dein Konsumverhalten zu hinterfragen und für dich testen, phasenweise auf gewisse Dinge zu verzichten. Du wirst dich sicherlich in einem der oben genannten Gründe selbst wieder finden, um für dich eine Motivation zur Veränderung zu schaffen. Wenn du dich solidarisch verhältst, dann profitiert am Ende jeder von seinem eigenem Verzicht, von seiner eigenen Veränderung. Was mir an dieser Stelle noch wichtig ist: Ich will auf niemanden mit dem Finger zeigen! Jeder, auch du, sollte am Ende für sich selbst entscheiden können. Entscheide als für dich selber, ob auch für dich der Flexitarismus als Nachhaltigkeitskonzept in Frage kommt.

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Hey, ich bin Julian
...und bei mir schmeckt´s immer lecker - versprochen! Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht in der Küche stehe. Meine Leidenschaft: Kochen & kreative Rezepte entwickeln. Besonders die Erfahrung, überwiegend fleischlos zu kochen, möchte ich mit dir teilen. Hier zeige ich dir meine Rezepte, Ideen & Tricks. Lass uns gemeinsam in eine nachhaltigere Zukunft starten - und diese beginnt in der täglichen Küche.