Schwäbischer Kartoffelsalat mit Essig & Öl

Kartoffelsalat mit Essig & Öl

Kartoffelsalat! Meiner Meinung nach gibt es kaum ein Gericht, bei dem die Meinungen so auseinander gehen. Gefühlt jede Region in Deutschland hat hier ihr eigenes Rezept und schwört darauf, das “original” zu sein. Original hin oder her, ich selber bin Schwabe und daher ist der schwäbische Kartoffelsalat mit Essig & Öl meine Lieblingsvariante. So einfach, wie es aussieht, ist es aber dann doch nicht. Ich musste ein wenig experimentieren, bis ich den für mich perfekten schwäbischen Kartoffelsalat hinbekommen habe: Würzig im Geschmack, schlotzig in der Konsistenz und farblich schön gelb glänzend. Ich zeige dir hier meine Tricks.

Kartoffeln: Die Sorte ist entscheidend

Da sie die Hauptzutat sind, ist die richtige Wahl der Kartoffelsorte entscheidend. Für den Kartoffelsalat sollten sie auf jeden Fall festkochend sein. Sie sollen sich ja am Ende in feine Scheiben schneiden lassen und noch einen leichten Biss haben. Also alles andere als festkochende Kartoffeln macht keinen Sinn. Auch die Qualität der Kartoffeln spielt eine bedeutende Rolle. Deine Kartoffel sollte auf jeden Fall Bio-Qualität haben, bestenfalls mit einer Demeter-Zertifizierung. Glaube mir, das entscheidet später ganz klar über den Geschmack. Doch was ist denn nun die richtige Salatkartoffel? Dazu fallen mir diese 3 Eigenschaften ein: Sie sollte speckig, schmackhaft und gelbfleischig sein. Die gängigsten Sorten hierbei sind Linda, Annabelle oder auch Nicola. Du kannst hier aber auch gerne nach ausgefalleneren Sorten greifen. Ich bin bei meinen Recherchen rund um den perfekten Kartoffelsalat auf die etwas selteneren “Allians” und “Cilena” gestoßen. Vor allem die Allians stechen mit einer besonders gelben Farbe und intensivem Geschmack hervor. Natürlich ist das alles auch eine Frage der Verfügbarkeit. Im Grunde eignen sich alle hier genannten Sorten für deinen Kartoffelsalat. Wenn du aber die Möglichkeit hast, an Allian-Kartoffeln zu kommen, dann würde ich dir diese einmal ans Herz legen.

Das richtige Dressing für die Würze & Schlotzigkeit

Wer kennt ihn nicht. Den perfekten Kartoffelsalat von Oma. Wie bekommt die Oma denn immer einen so leckeren, würzigen, intensiven Geschmack in ihren Kartoffelsalat, der fast schon süchtig macht? Hast du dir diese Frage auch schon öfter gestellt? Das liegt ganz klar am richtigen Dressing. Am Ende ist es dann doch mehr als nur ein bisschen Essig und Öl. Damit du diesen einzigartigen Geschmack erhältst, brauchst du eine intensive Brühe, ein hochwertiges Sonnenblumenöl sowie einen milden Essig (Apfelessig eignet sich am besten). Bei der Brühe kannst du entweder auf eine gute Fleischbrühe, oder auch auf eine Gemüsebrühe zurückgreifen. In meinem Rezept verwende ich Gemüsebrühe, damit der Kartoffelsalat vegetarisch bleibt. Koche diese entweder selbst oder kaufe dir hochwertige aus dem Glas.

Damit die Kartoffeln später richtig Geschmack erhalten, wird die Brühe noch zusätzlich mit einem Brühwürfel gewürzt! Und hier darfst du ruhig richtig übertreiben. Nimm am besten die doppelte Menge wie auf der Verpackung angegeben ist. Wenn du die Brühe probierst, sollte sich dein Gesicht kurz zusammenziehen. Genau dann ist es richtig! Die Brühe kochst du auf jeden Fall kurz auf und gibst dann noch Essig und etwas mittelscharfen Senf dazu. Das sorgt für noch mehr Würzigkeit. Jetzt ist es noch wichtig, dass du deinen Kartoffelsalat warm anmachst und ihn dann ziehen lässt. Nur so kann er sein Aroma bilden. Und GANZ WICHTIG: Noch kein Öl dazu geben! Das kommt erst ganz zum Schluss, da sich sonst ein Ölfilm über den Kartoffeln bildet und sie so keinen Geschmack aus dem Dressing mehr aufnehmen können. Also: Warm anmachen, ausreichend ziehen lassen und am Ende das Öl dazu. An dieser Stelle habe ich noch ein Tipp: Gib ganz zum Schluss noch einen Schuss perliges Mineralwasser in den Salat. So wird dein schwäbischer Kartoffelsalat noch glänzender und gelber!!

Schwäbischer Kartoffelsalat: So geht´s

Zuerst setzt du die Kartoffeln in kaltem Wasser an und kochst sie dann für gut 20-25 Minuten bissfest. Koche die Kartoffeln unbedingt mit Schale! Für mehr Geschmack empfehle ich dir neben Salz noch ein Lorbeerblatt ins kochende Wasser zu geben. Einfach wunderbar. Bereite in der Zwischenzeit alles für dein Dressing vor. In meinen Kartoffelsalat kommen auch weiße Zwiebeln. Diese sollten aber etwas Schärfe verlieren, damit dein Kartoffelsalat später nicht diesen zwiebeligen, gärigen Geschmack annimmt. Normalerweise würde ich die Zwiebeln dafür kurz in Öl auslassen bzw. andünsten. Da das Öl aber wie beschrieben dem “Durchziehen” des Salates schadet, muss eine andere Lösung her. Ein weiterer Tipp von mir: Schneide die Zwiebel in feinste Würfel und gib dann ein gute Prise Salz darüber. Lass sie dann für 10-15 Minuten stehen und schon hast du ein ähnliches Ergebnis erreicht. Für das Dressing erhitzt du die Gemüsebrühe und lässt sie kurz aufkochen. Füge dann die Brühwürfel, Essig und etwas Senf hinzu.

Wenn die Kartoffeln gar sind, gießt du sie ab und lässt sie noch kurz ausdampfen. Schäle sie noch in heißem Zustand und schneide dann so feine Scheiben wie nur möglich herunter. Im Idealfall kannst du durch die feinen Scheiben hindurchschauen. Würze die Kartoffelscheiben mit etwas Kräutersalz und etwas Pfeffer. Übertreibe hier aber nicht. Du kannst später nach dem Durchziehen immer noch abschmecken. Jetzt gibst du stückweise die warme Brühe dazu. Das ist eine Sache des Gefühls. Schwäbischer Kartoffelsalat muss schlotzig sein, er muss beim Umrühren “schwätzen”. Lass noch ein bisschen Brühe übrig. Die Flüssigkeit zieht nun sowieso gut ein und so kannst du nach einer Weile immer noch etwas Brühe nachliefern. Jetzt ist auf jeden Fall der größte Teil der Arbeit erledigt. Lasse den Kartoffelsalat nun mindestens 30 Minuten ziehen, besser noch 2-3 Stunden. Am Ende gibst du das Öl zu, schmeckst evtl. nochmals mit Kräutersalz sowie frisch gemahlenem Pfeffer ab und schließt das Ganze mit einem Schuss Mineralwasser ab! Ach ja, schwäbischer Kartoffelsalat kann doch so schön sein.

Ich wünsche Dir viel Erfolg beim “Nachkochen” und wünsche Dir einen guten Hunger!

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Schwäbischer Kartoffelsalat mit Essig & Öl

Rezept von JulianKüche: Vegetarische Hits, schwäbischSchwierigkeit: Mittel
Portionen

4

Portionen
Zubereitungszeit

40

Minuten
Ruhezeit

30

Minuten

Zutaten

  • 1 Kg festkochende Bio Kartoffeln (Annabelle / Cilena / Allian)

  • 300-400 ml Gemüsebrühe

  • zusätzlich 1-2 Brühwürfel

  • 4 EL milder Apfelessig

  • 1 mittelgroße weiße Zwiebel

  • 1 TL Senf (mittelscharf)

  • 2-3 EL Bio Sonnenblumenöl

  • (Kräuter-)Salz

  • Pfeffer aus der Mühle

  • 1 Schluck perlendes Mineralwasser

Zubereitung

  • Kartoffeln gut waschen und in kaltem, gesalzenen Wasser ansetzen. Dann für gut 20-25 Minuten mit Schale bissfest kochen. Für den Geschmack ggf. Lorbeerblatt ins kochende Wasser.
  • Zwiebel fein würfeln, eine Prise Salz darüber geben und für 10-15 Minuten ziehen lassen.
  • Gemüsebrühe aufkochen, Essig, Senf und Brühwürfel unterrühren.
  • Kartoffeln abgießen, kurz ausdampfen lassen und noch heiß schälen. Dann in sehr feine Scheiben schneiden bzw. hobeln, mit etwas Kräutersalz würzen, schluckweise die warme Brühe (noch nicht alles) sowie die Zwiebeln dazugeben gut durchmischen. Dann für mindestens 30 Minuten, besser 2-3 Stunden ziehen lassen. Bei Bedarf nochmals Brühe dazu geben.
  • Erst am Ende das Öl dazugeben, mit frisch gemahlenem Pfeffer und ggf. nochmals mit Kräutersalz würzen. Ein Schluck Mineralwasser sorgt dann für den letzten Glanz!

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Hey, ich bin Julian
...und bei mir schmeckt´s immer lecker - versprochen! Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht in der Küche stehe. Meine Leidenschaft: Kochen & kreative Rezepte entwickeln. Besonders die Erfahrung, überwiegend fleischlos zu kochen, möchte ich mit dir teilen. Hier zeige ich dir meine Rezepte, Ideen & Tricks. Lass uns gemeinsam in eine nachhaltigere Zukunft starten - und diese beginnt in der täglichen Küche.